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25/04/2019 by Kristina Menken

Tech oder weg? Grosse Zahlen und logische Visionen bei WeWork

Verdoppelung der Verluste, die letzte Finanzierungsrunde weit unter den Erwartungen abgeschlossen: Gerät WeWork in Schwierigkeiten? Oder wandelt es sich im Rennen um Smart City zu einem Technologiekonzern?

Mit ein paar Schreibtischen in einem New Yorker Schaufenster begründete WeWork vor 10 Jahren den Coworking-Hype. Mittlerweile vermarktet der plattformbasierte Immobilienbetreiber unter dem neuen Namen The We Company auch Flächen für Wohnen, Freizeit und Bildung: WeWork – WeLive – WeGrow an 425 Standorte in weltweit 100 Städten.

Schwierige Zahlen, ehrgeizige Konkurrenz

Doch die finanziellen Zahlen für 2018 enttäuschen: eine Verdoppelung des Umsatzes auf 1.8 Milliarden Dollar, aber eben auch eine Verdoppelung der Verluste auf 1.9 Milliarden Dollar. Die Investoren sind bereits länger kritisch, Anfang des Jahres kürzte der Hauptinvestor seinen neuen Zustupf von 16 auf 2 Milliarden Dollar.

The We Company ist wie alle Startups zum Wachstum verdammt, doch der Markt ist mittlerweile umkämpft. Vor 10 Jahren in der Rezession gegründet, konnte WeWork mit Flexibilität, Tischtennisplatten und dem Slogan „Thank God It’s Monday“ punkten. Seitdem sind jedoch viele Konkurrenten hinzugekommen. Knotel beispielsweise greift mit flexiblen, markenunabhängigen Büros an, IWG betreibt über Spaces und Regus in der Summe mehr Flächen als WeWork und will weiter expandieren.

Risiko Abschwung

Zudem steht die Frage im Raum, wie das im Aufschwung gewachsene Unternehmen auf eine wirtschaftlichen Abschwächung reagieren wird. Werden seine Flächen mit den kurzen Vertragslaufzeiten zuerst gekündigt, oder suchen Unternehmen in unsicheren Zeiten gerade die Flexibilität, um kein langfristiges Mietrisiko einzugehen?  Der wesentlich ältere Konkurrent Regus hatte sich im Abschwung 2001 mit flexiblen Büros reichlich blaue Flecken geholt…

The We Company ist optimistisch und argumentiert, während der Wirtschaftskrise in Argentinien Vollvermietung erreicht zu haben. Und JLL prognostizierte vor zwei Jahren für die USA, dass die Gesamtmenge an flexiblen Büroflächen und Gemeinschaftsräumen bis 2030 auf 30% des gesamten Bürobestands ansteigen würde – von damals 5%. We gibt sich selbstbewusst: Sie hätten genug finanzielle Reserven, um das Wachstum auch bei schlechterer Wirtschaftslage fortzusetzen.

An die frische Luft: Smart Cities

Zudem scheint das Unternehmen noch einen viel grösseren Markt im Auge zu haben: Anfang des Jahres wurde das Programm «Future cities» bekannt, geleitet von der ehemaligen Google-Führungskraft Di-Ann Eisnor. Laut The We Company werden Eisnor und ihr Team Produkte entwickeln und mit lokalen Gruppen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, um durch Globalisierung, Urbanisierung und Klimawandel verursachte Probleme zu lösen.

Es könnte sein, dass die Produkte das Unternehmen nebenbei in die schwarzen Zahlen führen sollen. Basis ist in jedem Fall die Zusammenführung der Datenquellen des Unternehmens – und das sind nicht wenige:

Das Mitglieder-Netzwerk umfasst die Berufsprofile von mehr als 400 000 WeWorkern. Mit demAnkauf von Meetup hat The We Company Informationen darüber, wie sich Menschen on- und offline treffen. Im vergangenen Jahr erwarb We ausserdem das Unternehmen Teem, das die Nutzung von Konferenzräumen misst. Und seit dem Kauf von Euklid lernt We anhand von WLAN-Signalen, wie sich Menschen durch Räume bewegen. So häuft The We Company einen gewaltigen Datenberg darüber an, wie Menschen arbeiten, Räume nutzen und Energie verbrauchen, wie Unternehmen entstehen und sich entwickeln.

Bereits jetzt nutzt We diese Daten, um Unternehmen bei der Nutzung von Büroflächen und Optimierung von Abläufen zu beraten. Nun will The We Company also raus aus dem Gebäude, auf die Strasse und in die Stadt.

KI gegen Leerstandsrisiko

We hat mit der Produktentwicklung für sich selbst bereits begonnen: Seit zwei Jahren investiert WeWork in das maschinellem Lernen, um seine Standortentscheidungen zu verbessern und das Leerstandsrisiko zu senken.

Ob ein neuer Standort erfolgsversprechend ist, wird bisher durch Mitarbeiter geprüft, deren Entscheidung immer auch intuitiv ist. Das ist risikoreich, wenig effizient – und langsam! Unbefriedigend für ein Unternehmen, das extrem schnell expandieren will. We kalkuliert: Je mehr analytische Instrumente zu Verfügung stehen, umso mehr Informationen können verarbeitet werden und umso höherer ist die Geschwindigkeit bei der Eröffnung neuer Standorte. Deswegen testet WeWork die Auswertung umfangreicher Standortinformationen in der Kombination mit eigenen Vermietungsdaten in maschinellen Lernprozessen.

Noch ist über die Expansion von The We Company in den Geschäftszweig Smart Cities wenig mehr bekannt als die Bekanntgabe Eisnors via LinkedIn, dass sie ein paar Mitarbeiter sucht. Doch der Schritt ist in der Ausgangslage so logisch, dass es wundern würde, wenn man ihn nicht in den Geschäftszahlen der Folgejahre sehen würde.

Zumindest auf der Ausgabenseite.

 

Photo by Eloise Ambursley on Unsplash

Filed Under: Smart City Tagged With: Proptech, Zukunft der Stadt

07/02/2018 by Kristina Menken

Die Vermessung der Schatten

Es gibt Leute, die Google Street View auf Hinweise nach Ausserirdischen scannen. Das ist für die Menschheit möglicherweise ein sehr nützlicher Dienst, auch sinnvoll wäre aber, mit Hilfe der Aufnahmen das Aufheizen von Städten einzudämmen. Forscher haben hierfür jetzt einen Ansatz gefunden.

Städte heizen sich durch den hohen Anteil versiegelter Fläche im Sommer stark auf und das wird durch den Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten vermutlich nicht besser. Abgemildert werden kann dieser Effekt durch eine adäquate Bepflanzung des Strassenraums. Viele Städte reagieren hierauf bereits heute durch die Neuanpflanzung hitzeverträglicher Strassenbäume. Doch in welchen Strassen wäre eine Anpflanzung am sinnvollsten? Gerade in Grossstädten verlangt diese Entscheidung nicht nur eine grosse Ortskenntnis von den Planern, sondern vermutlich auch den Mut, Industriegebiete Touristenmagneten vorzuziehen.

Forscher des „Singapore-ETH Centre for Global Environmental Sustainability“ haben jetzt eine Methode entwickelt, anhand von Googles Aufnahmen abzuschätzen, wo und wie stark Bäume Singapurs Strassen verschatten, um daraus Empfehlungen für Neupflanzungen abzuleiten. Dafür werteten sie knapp 100’000 Farbfotos aus, ein Algorithmus berechnete anschliessend die thermische Wirkung.
Die Forscher konnten mit Hilfe des Modells zeigen, dass die Strassenbäume noch weit vor Hochhäusern der grösste Schattenspender sind, aber auch, dass 40 Prozent der Strassen durch fehlende Bepflanzung sehr exponiert sind. Die Ausweisung dieser Strassen durch das Modell könnte jetzt die Planer bei der Entscheidung über Neupflanzungen unterstützen.

Und vielleicht würde das auch ein anderes Licht auf Google Street View werfen.


Das «Singapore-ETH Centre for Global Environmental Sustainability (SEC)» wurde 2010 von der ETH Zürich gemeinsam mit Singapurs «National Research Foundation (NRF)» gegründet. Das SEC stärkt Singapur und die Schweiz in ihrer Forschungskapazität, um Antworten und ökologisch nachhaltige Lösungen für globale Herausforderungen zu finden.

Photo by Denys Nevozhai on Unsplash

Filed Under: Nachhaltigkeit Tagged With: Nachhaltigkeit, Zukunft der Stadt

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